Rainer Eppelmann, MdB, Minister a.D.
"In der abschließenden Debatte des Deutschen
Bundestages zum Bericht der Enquete-Kommission `Aufarbeitung von
Geschichte
und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland´, deren Vorsitzender
ich
war, konnte ich am 17. Juni feststellen:
`Unsere Vergangenheit holt uns immer wieder ein. Sie ist stark und
lebendig,
und wir sind Zeugen dafür, daß sie uns tagtäglich
wieder
einholt. Sie ist uns - zumindest noch - nahe. Und das ist gut so, denn
unsere
Vergangenheit ist ein Schatz, weil sie auch unsere Erfahrungen
einschließt
- die, die uns freuten und uns fröhlich machten, und die, die uns
wehtaten
oder uns traurig und wütend stimmten.
Unsere Vergangenheit umfaßt zugleich unsere Einsichten, das, was
wir
gelernt haben, und das, was uns gelehrt wurde. Darum tun wir gut daran,
uns
unserer Vergangenheit zu stellen - gemeinsam als Ostdeutsche und
Westdeutsche,
als ein Volk.
Es geht darum, bewußt, differenziert, sensibel, gerecht und
verständnisvoll
den Blick zurückzuwenden, damit wir Zukunft gewinnen
können´
Berlin, im Jahre 2002"