Wilhelmsgymnasium München

Gedanken von Schülern der Klasse 11b
im Rahmen eines Unterrichtsprojekts im Juli 2004
(initiiert und begleitet von Stefan Högl, M.A.)


Saebel Bernhard:

 Das 20. Jahrhundert

„Der Begriff „schizophren“ passt auf kein Jahrhundert so gut wie auf das zwanzigste. Auf der einen Seite bahnbrechende Erfindungen, denken wir nur an das Internet, das Menschen weltweit verbindet oder die Weiterentwicklung medizinischer Möglichkeiten, die zu einem besseren Leben für alle Menschen beitragen. Die andere Seite wird angeführt von zwei Weltkriegen. Ihnen folgen zahlreiche nationale Konflikte, wie Bürgerkriege, aber auch wieder internationale Auseinandersetzungen. Als Beispiel hierfür dienen die Kriege im Irak und in Afghanistan.

Positiv dennoch ist der Wandel der Menschen. Die Orientierung weg von der Euphorie des Krieges, hin zu einem weltweiten Frieden ist einer der wichtigsten menschlichen Züge dieses Jahrhunderts. Ob diese positive Entwicklung im 21. Jahrhundert fortschreitet, bleibt abzuwarten. Was sicherlich jetzt schon feststeht: Es wird sowohl negative Ergebnisse haben als  auch positive.“

 

 

Michaela Weinbir:

(aus einem Referat: Der DFB im Dritten Reich)

 

„Die Situation des Deutschen Fußballs zur Zeit Hitlers war einfach:
Wer sich uneingeschränkt zu Hitler bekannte, konnte auf Förderungen hoffen, sprach man sich gegen ihn aus, so drohte eine Verfolgung.

Kurt Landauers Karriere beim FC Bayern München wurde mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zum Beispiel ein Ende gesetzt, da er als Jude nach der Reichskristallnacht für vier Wochen ins KZ Dachau eingesperrt wurde, bis ihm im Mai 1939 die Emigration in die Schweiz gelang.

Der Deutsche Fußballbund trug in sich eine Reihe nationalsozialistischer Persönlichkeiten, die politische Meinung der Fußballfunktionäre unterschied sich stark.... (...)

Der Deutsche Fußballbund war nicht nur intern nationalsozialistischen Energien ausgesetzt, auch von außerhalb hatte Hitlers Politik direkten Einfluss auf den Fußball. Als der Reichstag am 23.März das „Ermächtigungsgesetz“ verabschiedete und so eine Diktatur des Nationalsozialismus ermöglichte, war die Gleichschaltung des Sports eine unmittelbare Folge. (...)

Heute kann der Deutsche Fußballbund auf 104 Jahre Fußballgeschichte zurückblicken, wobei man heutzutage den DFB nicht mit dem Nationalsozialismus in Verbindung setzt, sondern mit sportlichen Erfolgen, die Deutschland zusammengeschweißt haben. Das „Wunder von Bern“ von 1954, das zuletzt in den Kinos lief und junge wie alte Menschen in die Kinos lockte, die Weltmeister- und Europameistertitel und sogar ein glücklicher Vizemeistertitel bieten der deutschen Nation Identifikations- und Diskussionsstoff sowie schließlich ein Zusammengehörigkeitsgefühl, auch wenn die Nationalmannschaft eben ein internationales Turnier unbefriedigend abgeschlossen hat und ohne Nationaltrainer dasteht.“