Saebel
Bernhard:
Das
20. Jahrhundert
„Der Begriff „schizophren“ passt auf kein
Jahrhundert so gut wie auf das zwanzigste. Auf der einen Seite
bahnbrechende
Erfindungen, denken wir nur an das Internet, das Menschen weltweit
verbindet
oder die Weiterentwicklung medizinischer Möglichkeiten, die zu
einem besseren
Leben für alle Menschen beitragen. Die andere Seite wird
angeführt von zwei
Weltkriegen. Ihnen folgen zahlreiche nationale Konflikte, wie
Bürgerkriege,
aber auch wieder internationale Auseinandersetzungen. Als Beispiel
hierfür
dienen die Kriege im Irak und in Afghanistan.
Positiv dennoch ist der Wandel der Menschen.
Die
Orientierung weg von der Euphorie des Krieges, hin zu einem weltweiten
Frieden
ist einer der wichtigsten menschlichen Züge dieses Jahrhunderts.
Ob diese
positive Entwicklung im 21. Jahrhundert fortschreitet, bleibt
abzuwarten. Was
sicherlich jetzt schon feststeht: Es wird sowohl negative Ergebnisse
haben als auch positive.“
Michaela Weinbir:
(aus einem
Referat: Der DFB im Dritten Reich)
„Die Situation des Deutschen Fußballs
zur Zeit
Hitlers war einfach:
Wer sich uneingeschränkt zu Hitler bekannte, konnte
auf Förderungen hoffen, sprach man sich gegen ihn aus, so drohte
eine
Verfolgung.
Kurt Landauers Karriere beim FC Bayern
München wurde
mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zum Beispiel ein Ende gesetzt,
da er
als Jude nach der Reichskristallnacht für vier Wochen ins KZ
Dachau eingesperrt
wurde, bis ihm im Mai 1939 die Emigration in die Schweiz gelang.
Der Deutsche Fußballbund trug in sich
eine Reihe
nationalsozialistischer Persönlichkeiten, die politische Meinung
der
Fußballfunktionäre unterschied sich stark.... (...)
Der Deutsche Fußballbund war nicht nur
intern
nationalsozialistischen Energien ausgesetzt, auch von außerhalb
hatte Hitlers
Politik direkten Einfluss auf den Fußball. Als der Reichstag am
23.März das
„Ermächtigungsgesetz“ verabschiedete und so eine Diktatur des
Nationalsozialismus ermöglichte, war die Gleichschaltung des
Sports eine
unmittelbare Folge. (...)
Heute kann der Deutsche Fußballbund auf
104 Jahre
Fußballgeschichte zurückblicken, wobei man heutzutage den
DFB nicht mit dem
Nationalsozialismus in Verbindung setzt, sondern mit sportlichen
Erfolgen, die
Deutschland zusammengeschweißt haben. Das „Wunder von Bern“ von
1954, das
zuletzt in den Kinos lief und junge wie alte Menschen in die Kinos
lockte, die
Weltmeister- und Europameistertitel und sogar ein glücklicher
Vizemeistertitel
bieten der deutschen Nation Identifikations- und Diskussionsstoff sowie
schließlich ein Zusammengehörigkeitsgefühl, auch wenn
die Nationalmannschaft
eben ein internationales Turnier unbefriedigend abgeschlossen hat und
ohne
Nationaltrainer dasteht.“